In letzter Zeit hab ich einiges an Erfahrung mit CAD Software gesammelt nachdem ich Freecad ausprobiert habe, bin ich aber schnell auf Fusion 356 umgeschwenkt.
Da ich ziemlich begeister bin, möchte ich an dieser Stelle möchte ich meine Erfahrungen teilen:
1. Warum CAD ?
Vorweg: Ein CAD Programm ersetzt kein Modellierungstool wie beispielsweise Blender, 3Dsmax oder Maya. Der Workflow ist anderst aber auch ziemlich genial und flott.
Ich hab aus zwei Gründen mit CAD (Zuhause) angefangen:
1. Ich wollte eigene Technische Konstruktionen bauen die man mit einem 3D Programm nur schwierig umsetzen kann. Das schöne an CAD Programme ist, dass man nicht nur Konstruieren sondern auch Simulieren kann.
2.Ich wollte kleine Konstruktionen bauen wie beispielweise Zahnräder, Schrauben, Innen und Außengewinde usw die ich mit meinem 3D Drucker drucken und zusammen bauen kann.
Ich arbeite mit Fusion 365 das für den Privaten Gebrauch kostenlos ist. Ohne Witz: Ich hab noch nie ein Programm erlebt das so schnell zu erlernen war wie Fusion 365 und dabei stellt man sich CAD Ultra kompliziert vor.
Wer es ausprobieren möchte: https://www.autodesk.de/products/fusion-360/pricing
3.Zum Workflow.
Vorweg: Erstmal alles vergessen was man aus Blender und anderer Software kennt dender Workflow ist komplett anderst. Wer irgend wie Gemeinsamkeiten und vergleiche zwischen CAD und Modellierungssoftware sucht, der hat automatisch falsche Vorstellungen.
1.CAD heißt nicht einfach nur Bemaßung wie man sich das vielleicht im ersten Moment vorstellt. Viel wichtiger sind die Abhängigkeiten die man am ehesten mit einer Unreal Material Instanz vergleichen kann.
Nehmen wir mal ihr habt 10 Kreise die den Durchmesser für eine Schraube darstellen sollen. Dann könnt ihr einfach sagen: Der Durchmesser alle Kreise soll gleich sein. Bemaßen müsst ihr nur einen Kreis und alle Löcher werden an dieses Maß angepasst. Das selbe gilt auch für zwei Linien, setzt ihr die auf gleich, sind beide Linen immer gleich lang egal was passiert.
Ihr könnt aber auch andere Regeln vergeben. zb sollen zwei Linen immer parallel sein oder Zwei Linen sollen Im Lot (90grad) zu einander stehen. usw. Durch das erzwingen solcher Regeln ist die technische Zeichnung gezwungen sich so zu verhalten wie der Anwender das möchte. (Ja das ist etwas schwierig zu erklären)
2. Ein weiter Unterschied zu einem 3D Programm ist das es keine Hierarchien gibt sondern Baugruppen und nein nicht nur ein anderer Namen.
In einem 3D Programm modelliert man Frei und kann beispielsweise ein Objekt in eine Gruppe stecken. Die Hierachie in einem 3D Programm sieht dann beispielweise so aus:
Ordner: Haus in dem ist ein Ordner Wände in dem folgende Meshes sind: Wand1, Wand2, Wand3 usw
Bei den Baugruppen in CAD werden Baugruppen Referenziert. Man erstellt beispielweise eine Konstruktion mit dem Namen schraube und speichert diese ab. Nun baut man die Schraube und Speichert wieder.
Nun erstellt man eine neue Konstruktion und nennt diese Mutter. Damit man die Mutter erstellen kann, muss erstmal die Schraube als Instanz (Referenz) ins Projekt geladen werden. Die Schraube kann aber nur in der Schrauben Konstruktion bearbeitet werden. Die Mutter kann man nun an die Schraube anpassen.
Das Coole ist, man kann zb den Durchmesser der Mutter abhängig vom Durchmesser der Schraube machen. Ändert man beispielweise die Schaube von einem M3 auf eine M6 Schraube, passt sich die Mutter automatisch an auch das innen bzw Außengewinde passen sich automatisch an. Man könnte das prozedural nennen.
Ich bin derzeit dran zu testen in wie fern ich Fusion zum erstellen von Highpolys verwenden kann. Speziell für schwieriger und eher runde Geometrie.