Wohin mit einem Gamedesig-Studium

  • Guten Abend liebe Community,
    Ich bin 15 Jahre alt, und ein begeisterter Programmierer. Wie mir zu Ohren gekommen ist, ist es möglich Gamedesign zu studieren. Für mich eine Goldgrube (metaphorisch gemeint). Ich habe mich auch auf der hier im Forum auf der angegebenen Karte nach den verschieden Studios umgesehen. Das Problem ist jedoch, so gut wie alle verlangen eine bestimmte Zeit die man in dem Berufsfeld Spieleentwicklung gearbeitet hat. Also wo kann ich dann Arbeiten, wenn ich überall schon gearbeitet haben muss?



    MfG,
    Janinus :thumbup:

    Look behind you! A three-headed monkey!

  • Das ist normal und nicht ganz so ernst zu nehmen. Gibt in allen Berufen aber in der IT ist es besonders übertrieben. Da brauchste 10 Jahre Studium und 10 Jahre Berufserfahrung und solltest nicht über 20 sein. :D So einen Käse schreiben die da ständig rein.


    Du solltest ein IT/Design Studium in Betracht ziehen und währenddessen ein Praktikum in dem Spiele Bereich suchen. Dann findest du leicht dort nen Job. Ein paar 100 oder 1000 verkaufte Kopien deines eigenen Spiels machen sich auch ganz gut.

  • Wenn das wirklich dein Ziel ist, dann kannst du außerdem die Schulzeit schonmal Nutzen, um ein paar tolle Vorzeigeprojekte zu basteln. Aber du solltest wenn du das machst, darauf achten, dass Qualitativ wirklich etwas gutes dabei rauskommt, was man durchaus als professionell bezeichnen kann und ich 5 Jahren auchnoch vorzeigen kann ;)


    EDIT: Ich stimme Socke zu. Ein normales IT Studium wird dir helfen, auch in anderen Bereichen, wenn du dich umentscheiden solltest.

  • Mal salopp gesprochen - man muß gar nicht studieren um Spiele zu entwickeln - das haben die wenigsten Spieledesigner auch tatsächlich gemacht.


    Es gibt hier in Deutschland auch einige mehr oder weniger seriöse Studiengänge zum Thema - die besten (aus meiner Sicht) gibt es aber in Großbritannien. In Staffordshire gibts es entsprechende Kurse - natürlich mit Unterstützung von Epic Games. Zugang zum Motion capture Studio von RARE ist ein besonderes Bonbon. Man muß aber die Studiengebühr (Immerhin über 10.000 Euro im Jahr) selber tragen oder Mama und Papa anbetteln.



    Man muß aber auch immer dazu sagen - als Lohnsklave für ein großes Studio games machen kann auch Spaß machen - man bekommt aber Projekte hingeworfen die einem vielleicht nicht unbedingt zusagen. Sprich wenn dein Chef dich einteilt um an einem neuen Fußballspiel zu arbeiten ist es Wurst ob du Fußball gar nicht leiden kannst. Damit muß man dann leben. Und auch wenn der Chef dank dir Millionen an einem neuen Hit Titel gemacht hat heißt das nicht unbedingt daß er dich am finanziellen Erfolg beteiligt.



    Auf gut Deutsch - Game design kann man studieren, ja. Ob es so viel Spaß macht das täglich zu machen als Angestellter laß ich mal dahingestellt. Es muß nicht immer deckungsgleich sein mit dem Spaß den man hat wenn man sein eigenes Traumspiel designt.

    • Offizieller Beitrag

    Welche Studios kommen den in Frage bzw sind bei dir in der Nähe ?


    15 Jahre ist schon sehr jung, Ich finde eigentlich auch das man eine gewisse Berufserfahrung mitbringen sollte um sich als kleiner Fisch gegen die Mitbewerber durchsetzen kann.
    Das gute ist: Zu jung bedeutet du hast noch alle Zeit der Welt.
    Hör doch erstmal auf deine Eltern und arbeite dich dann langsam in die Richtung wo du hin willst.

  • Da du erst 15 bist hast du ja noch Zeit. Mach dein Abitur. Wenn du das Zeug und die Möglichkeiten dazu hast empfehle ich ein Studium. (Vorallem als Programmierer empfehlenswert, wenn du interessante Aufgaben möchtest)
    Ich weiß natürlich nicht was für Wünsche/Ziele und Vorstellungen du vom Berufsleben hast, also ist es schwer etwas zu empfehlen.
    In der Freizeit kannst du ja trotzdem Spiele programmieren, bis es soweit ist.


    BTW
    Ein reines Gamedev Studium ist gewagt (da du damit meistens nur in der Spieleindustrie arbeiten kannst), aber es ist jetzt auch nichts schlechtes. Empfehlenswert wäre es wenn der Abschluss am Ende auch aus richtiger akademischer Abschluss anerkannt ist. Das macht z.B. ein Arbeitsvisum einfacher, falls du mal vor hast außerhalb der EU zu arbeiten.

  • Danke alle für die lieben Antworten :) :) .


    kleines Portfolio aufzubauen

    Das müsstest du mit jetzt erklären.



    MfG,
    Janinus :thumbup:



    EDIT: Für ein Gamedesign-Studium (so lautet es von der Website) sollte man künstlerisch gut begabt sein. Ähhmmm...Das ist schwer von mir zu behaupten. Ist das jetzt ein Problem? Denn wenn, würde ich Leveldesign oder Programmieren in den Fokus stellen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Janinus ()

  • @Janinus Ich würde ein Portfolio als Sammlung deiner Werke bezeichnen, u.a. zur Zurschaustellung deiner Fähigkeiten für z.B. eine Bewerbung.

  • Kunst ist ja nicht nur Bildhauerei oder Ölgemälde malen. Ein Spiel kann auch ein Gesamtkunstwerk sein. Für mich bedeutet "Kunst" einfach auch etwas Phantasie haben und daraus etwas zu erschaffen. Ob das nun ein Rocksong, ein Aquarell oder eine coole 3D Demo ist macht gar keinen Unterschied - es sind für mich nur verschiedene Kunstformen.



    Julian hat recht mit dem Portfolio - das sind deine gesammelten Werke. Vielleicht ist dein Portfolio noch dünn - du hast ja mehr oder minder gerade angefangen. Hier gilt wieder mal das Prinzip "Es gibt nichts gutes - außer man tut es".


    Fang einfach mal an ein paar Spiele zu machen. Die ersten Spiele die man macht sind eigentlich nie gut - die Erfahrung kommt erst durch die Tätigkeit an sich. Wenn ich meine ersten Spiele ansehe denke ich mir oft "Gott was war das überkompliziert und dumm gemacht", aber es zählt ja nur daß etwas funktioniert.



    Mach Anfangs kleinere Sachen die du auch fertig bekommst. Das steigert den Selbstwert. Fang nicht mit einem SUper komplizierten Rollenspiel an wo du nach 9 Monaten ununterbrochenem Programmieren die Lust verlierst. Am Anfang hilft es Tutorials zu machen - wenn das dann klappt und läuft hast du was selbstgemachtes, etwas das läuft und ne Menge gelernt. Dann kommen die Ideen was man als nächstes machen will von alleine und wenn man dann weiß wie man es realisiert bekommt kommt auch Spaß auf.

  • Vor allem lies dir aber auch Erfahrungsberichte von der Arbeit in der Computerspiel-Industrie durch. Viele Leute träumen so sehr davon, das "Hobby zum Beruf zu machen", dass sie tatsächliche Zustände romantisch verklären und das Negative ausblenden.


    • Viele Arbeitgeberwechsel, wenig "Kontinuität". Guck dir mal an, wie viele (grade kleine) Studios sich auflösen/pleite gehen, da stehst ggf. alle paar Jahre auf der Straße und musst dir was neues suchen.
    • Viele Studios (grade kleine) stehen ständig kurz vor der Pleite, Geld ist chronisch knapp, das weiterbestehen des Studios hängt vom "Erfolg" des Spiels ab und demntsprechend sind die gezahlten Gehälter
    • Viel Konkurrenz (gefühlt jeder zweite Mann zwischen 15 und 25 träumt mehr oder weniger davon, sein eigenes Computerspiel zu entwickeln). Es gibt inzwischen viel mehr qualifizierte Leute als Stellen, die Zeiten wo in der Branche ein "Fachkräftemangel" herrschte, sind vorbei.
    • Weniger Möglichkeiten als gedacht, die eigene Kreativität einzubringen (du kriegst Vorgaben nach dem Motto "Mach das!"), gilt grade für große Studios
    • Du wirst nicht gefragt, was dich interessiert. Wenn das Studio ein Barbi-Spiel für Handys entwickelt, musst du mitmachen
    • Geldgeber/Publisher, die unmögliche Deadlines und Zeitvorgaben machen, was dann dazu führt, dass unfertige Spiele veröffentlicht werden
    • Wenig geregelte Arbeitszeiten, grade in der Zeit vor dem Release massenhaft Überstunden (Stress)
    • Grade in Deutschland ist die Branche super schlecht aufgestellt, Computerspiele werden heute global vermarktet. Das bedeutet, du musst für (gute) Jobangebote ggf. bereit sein, ins weit entfernte Ausland zu gehen (USA/Fernost)

    Also ich will dir nichts "ausreden". Viele Leute haben bei Studios wie Blizzard bestimmt ihren Traumberuf gefunden. Aber dieser traum wird eben nur für ganz ganz wenige Realität. Irgendwer entwickelt ja auch den ganzen free2play Einheitsschrott, die billigen Clone und blöden Handyspiele, die einem in bunt blinkender Werbung schmackhaft gemacht werden sollen...

  • Ok. Zuerst mal möchte ich allen Danken die mir hier so nette, informative und hilfreiche Antworten zu dem Thema gegeben haben :) :) :) . Ich glaube ich kenne jetzt einen Teil der positiven, als auch der negativen Punkte für und gegen ein solches Studium, aber auch was mich erwartet und wie meine Chancen stehen, sollte ich mich drauf einlassen.



    Mit vielen Grüßen,
    Janinus :thumbup:

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