Wow, ganz schön viel los hier:P
Ich fange mal chronologisch an:
Vor allem bei Tier Sounds kenne ich das Problem, ebenfalls bei Wind und Wetter.
Allerdings müsst ihr euch darüber bewusst sein, dass die Geräusche erst einmal vernünftig aufgenommen werden müssen. Nun, eine Glasflasche auf einem Stein zu zerschellen, ist nicht schwer. Sich bei diesem Vorgang einen ruhigen Ort zu suchen und das ganze gerichtet aufzunehmen, ist ebenfalls kein großes Problem, wenn man sich bereits mit dem notwendigen Equipment ausgestattet hat.
Wind, Wetter und auch Tiere existieren allerdings in einer natürlichen Soundkulisse. Nehmen wir das einfachste von den drei Beispielen: Wind. Allein dafür muss man zur richtigen Zeit auf ein Feld fahren, um dem städtischen Lärm zu entkommen. Donner etc. ohne Wind oder andere Umgebungsgeräusche aufzunehmen, ist dementsprechend noch viel schwieriger. Mit Tieren verhält es sich genauso. Man könnte natürlich auf die Idee kommen, „geh doch einfach in den Zoo“. Aber den umgebenden Tieren zu sagen, „seid mal kurz still bitte, während der Elch hier röhrt“ wird ebenfalls schwierig.
Es freut mich, dass du Tomarr das Individuelle der Tracks angesprochen hast und pflichte dir trotzdem bei, dass 200+ Euro pauschal für einen Track für Hobby-Entwickler relativ viel ist. Allerdings würde ich, vor allem nach der Bemerkung
Zitat
Vor allem, pro Titel
Ich hab im Marketplace, Collections mit über 100 Musikstücken für 20/30€ gekauft...
an dieser Stelle doch gern einmal den Arbeitsaufwand umreißen:
Als erstes gehen wir in ein Gespräch mit dem „Kunden“. Es ist uns sehr wichtig seine Vorstellungen, Wünsche und Visionen, aber vor allem das Projekt kennenzulernen. Lass das ca. 2 Std. Arbeitsaufwand sein.
Danach versuchen wir erst einmal seine Ideen zu verinnerlichen. Die Visionen mit der Realität zu vereinen und gehen anschließend ans Klavier oder die Gitarre, um zu brainstormen. Eine eigene Melodie, Akkordprogression oder auch Soundkulisse und Arrangement wird entworfen. Das Ganze wieder in Absprache mit dem Auftraggeber, um eben genau seinen Vorstellungen zu entsprechen. Wenn ich hier 5 Std. einplane, entspricht das aufgrund meines Anspruches ganz sicher nicht der Realität. Wir würden aber niemals mehr dafür berechnen.
Entspricht der Draft langsam den Vorstellungen, werden eben diese Elemente ausgearbeitet und schlussendlich in entsprechendem Arrangement geschrieben und ausproduziert. Nehmen wir hier ein klassisches Band Arrangement. Fünf Instrumente müssen vernünftig zueinander spielen. Und zwar nicht „Music Maker Baustein Like“, sondern jeder Ton von jedem Instrument wird gesetzt und im Kontext zu den anderen artikuliert. Mit Sicherheit 20 Std.
Mixing, Mastering, wofür allein schon min. 200 Euro pro Track bei professionellen Firmen genommen wird, kommt noch oben drauf. Sagen wir, insgesamt 10 Std.
Sind unterm Strich 37 Std. bei einem Preis von 200 Euro pro Track. Als Freelancer darfst du deine Krankenkasse, Versicherung etc., selbst bezahlen. Bleibt nicht mehr viel übrig.
Ich möchte mich an dieser Stelle gar nicht großartig rechtfertigen. Allerdings habe ich das Gefühl, aufgrund von massenproduzierter Musik und Soundeffekte, wird das Handwerk stark unterschätzt. Das möchte ich an dieser Stelle doch sehr betonen.
Es geht, genau wie Tomarr sagt, um individuelle Musik und zudem dynamische Begleitung. Visionen werden musikalisch begleitet und unterstützt, Emotionen auf die Spitze getrieben und das Werk an den Spieler in Vollkommenheit vermittelt. Es ist schwer, dies preislich zu fixieren, aber bisher konnten wir uns bei jedwedem Budget >0 einigen.
Sehr , sehr lange Rede, kurzer Sinn: Sind wir in einem Projekt eingearbeitet, nehmen wir pro Track nicht mehr 200 Euro. Dadurch, dass wir das Projekt kennen und auch selbst gebaute Preset verwenden können, reduziert sich der Arbeitsaufwand und dementsprechend der Preis. An dieser Stelle nur noch Verhandlungssache.
Mit den 20 0Euro möchte ich klar stellen: wir machen keine Songs für „wenig Geld“ die ihr euch auch in einer free library umsonst holen könnt. Das ergibt keinen Sinn.