Warum ich gerade den C64, Amiga und Co. so sehr vermisse.

  • Ich vermisse einfach die Zeiten von C64, ZX81, Amiga, Atari und allem was noch dazu gehört.


    Es waren einfach tolle Zeiten. Man hatte seinen Brotkasten vor sich stehen, wenig speicher, teilweise selbst zusammengelötete Hardware. Der Computer hat einem einfach nichts wirklich krumm genommen, außer vielleicht ein Glas Wasser oder sonstige Kurzschlüsse, welche aber wiederum mit einem normalen Lötkolben locker repariert werden konnten.


    Wer hat an einem PC bitte schon einmal versucht seinen Speicher zu erhöhen, indem er mit einer heißen Metallspitze ein paar ICs auf den Rücken der vorhandenen ICs gelötet hat? Wahrscheinlich niemand, aber beim C64 ging das ohne Probleme, vorausgesetzt man wusste was man tut und hatte eine relativ ruhige Hand um nicht das Lötzinn über die ganze Platine zu verteilen.


    Doch was noch sehr schön war, die selbstgebastelte Hardware. Mit einem Lötkolben mal eben einen A/D-Wandler löten und diesen an den Amiga zu stecken, um hinterher damit die ersten Tonaufnahmen zu kredenzen, das ist schon ein überragendes Erfolgsgefühl.


    Und dann die Programmierung. Assembler. Assembler war irgendwie ein sehr überragendes Programmierkonzept. Kurz nach Maschinencode absolute Effizienz. Durch den geringen Speicher der damaligen Rechner war es kein Problem diesen auch mit Assemblercode voll zuhauen. Und ich meine damit von Hand, nicht eine Engine die schon etlichen Code selber benötigt und keine Module aus einem Marktplatz oder Texturen die das Ganze füllen. Nein, man fängt bei Null an und ist halt fertig, wenn man fertig ist. Kein Bit wurde unkontrolliert oder unnötig verbraten. Man hatte die Kontrolle über jeden einzelnen Pixel der auf dem Bildschirm zu sehen war. Keine Polygone die berechnet wurden, keine Flächen die in Länge, Breite und Höhe berechnet wurden. Ein Pixel, das nicht für die Ausgabe programmiert wurde, war schlicht nicht vorhanden. Sicher, man hatte auch die Möglichkeit zu sagen, ich möchte ein Rechteck, x Pixel hoch, y Pixel lang und das in Gelb. Jedoch musste man auch dafür sorgen, dass dieses Rechteck dann Pixel für Pixel mit einer Schleife gefüllt wurde. Es war sagenhaft, wenn mit kurzen Befehlen ein Pixel gesetzt, etwas direkt aus dem Speicher gelesen oder auf den Bildschirm geschrieben wurde, Wenn man das letzte Quäntchen Rechenleistung aus dem Prozessor ausgequetscht wurde, und dank Assembler funktionierte, trotz extrem eingeschränkter Leistung, alles flüssig und ohne ruckeln. Kein Bit verschwenden halt.


    Und dann der Ablauf der Programme, speziell natürlich Spiele. Der C64 und Amiga, die wurden zu dem Spiel, das man aus der Spielhalle kannte. Er war dieser Arcadeautomat. Er war kein Betriebssystem, das ein Programm aufgerufen hat und ihm gnädigerweise Rechenzeit zur Verfügung stellte. Nein, richtig programmiert braucht man die Oberfläche des Amigas nicht. Man hat direkt das Spiel in den Speicher gepumpt und es lief. Warum lief es ohne jeglichen Treiberschrott der immer wieder gepflegt werden muss, eventuell ein Nadelöhr darstellt, dafür sorgt das auch das beste Programm zum Absturz geführt werden kann? Ganz einfach, das Spiel wurde mit den Befehlen des Prozessors geschrieben. Der Prozessor hat anhand der Assemblerbefehle genau gewusst was er zu tun hat oder zu lassen hat. Das Spiel war genau in seiner Sprache geschrieben. Der Prozessor brauchte kein Betriebssystem, das ihn steuerte, keine Treiber die ihm klarmachten wie die Grafikkarte denn ihre Daten gerne serviert bekommen würde, wenn es denn recht ist. Nein, er wusste was er ansteuern konnte und wie er es tun musste. Und er hat es einfach so getan. Kam es zu einem Fehler, so war es garantiert der Fehler des Programmierers. Keine lange Fehlersuche und am Ende wird ein veralteter Treiber beschuldigt, oder das irgend eine Software nicht die aktuellste Version aufwies.


    Das, liebe Freunde des Spielens und des Programmierens, das war noch echtes Programmieren. Das war das Gefühl das aufgekommen ist wie, wenn man das erste Mal in der Wildnis ohne mitgebrachte Werkzeuge ein Feuer gemacht hat.

  • Amüsant. Ich verstehe dich sogar teilweise, ob du es glaubst oder nicht. Auch wenn ich nicht in der Zeit geboren wurde, so besitze ich dennoch einen C64 (ist irgendwo auf dem Dachboden). Assembler konnte ich auch mal. Und mit dem Argument, dass man von ganz Null anfängt verstehe ich auch.


    Dennoch muss ich dir in manchen Punkten widersprechen, insbesondere in dem Punkt, dass das noch "richtiges" programmieren war. Das ganze ist "rustikaler", ja. Aber das programmieren heutzutage,

    sei es mit Blueprints, Java, Python oder C++, ist nicht weniger anspruchsvoll, spannender/langweiliger als damals. Alles erfordert ein gewisses Know-How, und das Erfolgsgefühl, ist für mich jedenfalls geanu so schön und groß (Vllt. sollte man als Programmiereinsteiger nicht mit Assembler anfangen).


    Und so ganz verstehe ich dein Problem nicht. Die "Zeiten von C64" etc., wie du es bezeichnest, sind ja nicht komplett vorbei. Man kann sich heute weiterhin Hardware selber programmieren (das fängt mit Arduino oder Rasbberry an).


    Du tust so, als wäre alles Tolle von damals vorbei. Das ist es aber nicht. Jeder kann heute z.B. Assembler lernen wenn er/sie will. Und bedenke: Alles von damals hat uns hier her gebracht, wo wir momentan stehen.


    Also wenn du willst, kannst du dir doch nen C64 holen (wenn du eine hast), oder dir eins der zahlreichen Simulationsprogramme runterladen, und Assemblercode in die Tasten hauen.

    Look behind you! A three-headed monkey!

  • Hmmm, was genau hast du denn für C64 und Amiga programmiert?


    Und daß C64 und Amiga kein Betriebssystem haben ist natürlich Quatsch. Der C-64 hatte im ROM nicht nur den Basic Interpreter (Der übrigens ursprünglich von Microsoft kam) sondern auch "Kernal" - das eigentliche Betriebssystem. Klar war Kernal sehr simpel im Bezug zu einem heutigen Linux Kernel oder auch MS-DOS - er hat ja nur grundlegende I/O FUnktionen die über Sprungmarken angesteuert werden.


    Beim Amiga war das Betriebssystem in 2 Teile aufgeteilt - den Kernel (Kickstart), der beim Amiga 500 einfach auf ein ROM aufgebracht wurde - und die Tools auf der mitgelieferten Diskette die mit "Workbench" bedruckt war. Ironischerweise war die als "Workbench" bekannte graphische Oberfläche tatsächlich im Gegensatz zum allgemeinen Glauben nicht auf der Diskette sondern bereits im "kickstart" enthalten. Wer es nicht glaube schreibe einfach mal nur "loadwb" in die startup sequence Datei einer ansonsten leeren Diskette.


    Und ironischerweise nutzt der Amiga auch den von dir gehassten "Treiberschrott" IMMER. Da der Kickstart auch den Treiber für das Diskettenlaufwerk (und andere Geräte) enthält. Wobei man zur Verteidigung sagen muß - der Floppy Treiber war praktisch Fehlerfrei (wenn auch nicht perfekt). Man konnte zwar per Assembler das Laufwerk auch direkt ansprechen, aber er musste dein Programm ja erst mal von der Diskette laden, gelle? OK ausser du hast deine Spiele immer direkt auf EPROM gebrannt, aber für den EPROM Schreiber brauchte man auch... ahh lassen wir das lieber.


    Ich muß zugeben - für den C64 kannte ich kaum Programmierer - eigentlich keine guten. Die Hobbyisten die ich kannte haben sich auf BASIC beschränkt oder in Assembler mal was abgetippt oder ein wenig experimentiert ohne Erfolg. Auf dem Amiga haben meine Freunde eigentlich hauptsächlich in C oder Pascal oder Basic programmiert - in Assembler hat man mal kleine teile geschrieben wenn es sich nicht vermeiden liess. Klar auf dem Amiga waren verdammt viele Spiele in Assembler geschrieben - einerseits weil viele Leute in der Game development Scene direkt vom C-64 oder anderen Assembler lastigen Heimcomputern kamen und andererseits weil man für viele Titel einfach das Maximum an Performance rausholen musste. Ja und klar - keiner hat davon geträumt daß Pacman aus gelben Pixel auf x26,Y23, schwarzem Pixel auf X27,X24 usw besteht - die hatten auch Editoren und haben haben die nur Assembler ausspucken lassen. Ehrlich.


    Assembler hat sich halt auch angeboten wegen der standardisierten Hardware - Heute wo es auf dem PC hunderte von Grafikkarten, Soundkarten, Prozessoren, I/O Schnittstellen usw gibt - was will man da mit Assembler noch groß reissen?


    Versteh mich nicht falsch - ich hab echt Respekt vor Leuten die mit Seka ne 3D Demo geschrieben haben die alles aus der Kiste rausholt. Aber vermissen würde ich die Zeit nicht. Träumen darf man, klar. Aber wer sich heute ne Kippe anzünden will und dafür 10 Minuten lang Stöckchen reibt um ein feuer zu machen obwohl er ein feuerzeug in der Tasche hat den würde ich als bekloppt bezeichnen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube das kommt auch tatsächlich aufs Jahr und auf den Rechner an.


    Ich weiß es noch gut mein erster rechner habe ich eingeschalten und das kam sofort Dos war das dos keine Ahnung ?


    Cd NC/NC um norton commander zu starten, dann cs Mouse um den Mouse Treiber zu starten.


    Wenn man wirklich wirklich Cool war, hat man sich eine Batchdatei geschreiben die dies automatisch beim Start gemacht hat.


    Die ersten Spiele die ich gespielt habe, konnte man auch nicht einfach starten erstmal musste man sich den Quellcode auflisten und dann kompilieren und dann gings los. Wie hießen die Spiele ? Space Invader und Kong, wo man sich mit Bananen beschmeiße musste. War sogar Multiplayer :)


    Ich hatte damals auch mit GW Basic, Q Basic usw rumgespielt.

    Wobei ich später eher der Fan von Malprogramme wurde weshalb wohl 3Dler aus mir geworden ist.

  • Heutige Programmiersprachen, egal welche, nehmen dir aber einiges ab. Egal welche. Oder weißt du heute noch ganz genau unter welcher Adresse du dein Hello World-String gespeichert hast? Bestimmt nicht. Damals musstest du dem Rechner noch genau sagen, ich brauche einen String, ich hätte den gerne an dieser Adresse gespeichert und da hole ich ihn dann auch wieder her. Das meinte ich mit richtigem Programmieren. Man war wirklich dabei die CPU, Den Speicher usw. direkt zu manipulieren, so wie du es haben wolltest.


    Raspberry, Ardurino usw., das ist absolut nicht dasselbe. Sie leisten doch noch zu viel. Damals warst du ja auch darauf angewiesen das beste aus dem Rechner zu holen, ok, bei Amiga hatte sich das auch schon ein wenig gegeben, aber beim C64 musstest du halt wirklich klarkommen. Und die 64 KB, die hast du ja wirklich per Hand auch voll gekriegt, wenn du richtig losgelegt hast. Was haben die kleinsten Rechner heute? 1 MB, 2 MB oder so? Da kannst du recht lange tippen bis du das voll hast. Also musstest du dir auch schon etwas einfallen lassen mit dem Speicher auszukommen. Und Datasette und Später Diskette war da ja auch nicht unbedingt hilfreich um es als Speichererweiterung zu benutzen. Heutige Festplatten, da hast du zwar auch gewisse Ladezeiten, aber bestimmt nicht so lange, dass es reicht eine komplette Mahlzeit zu kochen. Gut ist etwas übertrieben, aber für eine Cola aus dem Kühlschrank holen und Glas aus dem Schrank, hinterher alles wieder wegstellen, reichte es allemal.


    Und dazu kommt ja noch die Auflösungsmöglichkeiten. Gut, mein Fernseher hat "nur" 1920 x 1080, was für heute ja eine recht geringe Auflösung ist, aber am Ende sind es auch 2.073.600 Pixel. Hättest du da Lust etwas zu schreiben das direkt auf entsprechende Speicherzelle in der Grafikkarte jeden Pixel manipuliert? Nein, das ist dann doch extrem wenig überschaubar.


    Selbst Animationen hat man ja Bitweise per 0 und 1 erst einmal im Speicher abgelegt usw.


    Nein, die Zeiten sind leider Vorbei. Zwar kann man sich auf eBay durchaus noch einen Amiga oder C64 kaufen, aber spätestens am Monitor/Fernseher scheitert es dann meistens.


    Mal abgesehen davon, die alten Spiele, die machen in keiner Emulation so viel Spaß wie auf dem Original.

  • Und daß C64 und Amiga kein Betriebssystem haben ist natürlich Quatsch. Der C-64 hatte im ROM nicht nur den Basic Interpreter (Der übrigens ursprünglich von Microsoft kam) sondern auch "Kernal" - das eigentliche Betriebssystem. Klar war Kernal sehr simpel im Bezug zu einem heutigen Linux Kernel oder auch MS-DOS - er hat ja nur grundlegende I/O FUnktionen die über Sprungmarken angesteuert werden.

    Ja schon, aber eigentlich war es ja mehr ein Bootloader. Als mehr kann man es kaum bezeichnen. Und der Amiga, Kickstart gab es halt auf Diskette, die hat man dann aber auch weglassen können. Der hatte nämlich wirklich nur einen Bootloader. Wobei ich zugeben muss das ich in meinem Text ja etwas zwischen den Systemen hin und her gewechselt bin.

  • Und daß C64 und Amiga kein Betriebssystem haben ist natürlich Quatsch. Der C-64 hatte im ROM nicht nur den Basic Interpreter (Der übrigens ursprünglich von Microsoft kam) sondern auch "Kernal" - das eigentliche Betriebssystem. Klar war Kernal sehr simpel im Bezug zu einem heutigen Linux Kernel oder auch MS-DOS - er hat ja nur grundlegende I/O FUnktionen die über Sprungmarken angesteuert werden.

    Damals war es eben halt cool hauptsächlich Intros zu bauen, die möglichst viel Animation hatten, Farbverläufe, von denen man denkt, dass der 64er das eigentlich nicht können sollte und Musik welche nach heutigen Maßstäben die Ohren zum Bluten brachte.


    Wobei ich zugeben muss, da war mein Kumpel noch wesentlich besser drin. Er hat es tatsächlich geschafft irgendwie eine Laufschrift abspielen zu lassen die sich 8 Stunden lang nicht wiederholte. Das ist mal eine effektive Kompression würde ich sagen. Oder auch den vollen Screen auszunutzen, was ja eigentlich beim C64 auch nicht ging, aber er hat es geschafft, mit Farben und allem drum und dran.


    Er hat sogar von der original Firma Commodore einen Brief bekommen in dem Steht dass die selber gar nicht wussten das man das mit dem Rechner machen kann.


    Beim Amiga war das Betriebssystem in 2 Teile aufgeteilt - den Kernel (Kickstart), der beim Amiga 500 einfach auf ein ROM aufgebracht wurde - und die Tools auf der mitgelieferten Diskette die mit "Workbench" bedruckt war. Ironischerweise war die als "Workbench" bekannte graphische Oberfläche tatsächlich im Gegensatz zum allgemeinen Glauben nicht auf der Diskette sondern bereits im "kickstart" enthalten. Wer es nicht glaube schreibe einfach mal nur "loadwb" in die startup sequence Datei einer ansonsten leeren Diskette.

    Und jetzt ist es natürlich blöd das ich auf den ersten Teil reagiert habe und danach erst weiter gelesen.


    Also bei meinem Amiga war das damals nicht so. Man konnte sich etwas zurechtbasteln und Kickstart dann auf ein EEPROM brennen und einbauen. Das ging auch. Aber zumindest ich musste das noch selber machen.


    Ich weiß ja nicht ob das irgendwann mal automatisch von Amiga kam oder so, aber es gab halt auch irre viel Bastelzeitungen für solche "Tunings", die ich im übrigen auch vermisse, und da drin habe ich das gefunden und auch nachgebaut. Und wenn du gut warst hast du zwischen die Drähte noch einen Umschalter gebastelt, zumindest wenn ich mich recht erinnere, und dann konntest du zwischen zwei Kickstartversionen umschalten. Irgendwie so war das. Aber wie gesagt, vom Amiga aus war nichts drin. Also bei meinem. Nicht das ich mich erinnern kann.

  • Und ironischerweise nutzt der Amiga auch den von dir gehassten "Treiberschrott" IMMER. Da der Kickstart auch den Treiber für das Diskettenlaufwerk (und andere Geräte) enthält. Wobei man zur Verteidigung sagen muß - der Floppy Treiber war praktisch Fehlerfrei (wenn auch nicht perfekt). Man konnte zwar per Assembler das Laufwerk auch direkt ansprechen, aber er musste dein Programm ja erst mal von der Diskette laden, gelle? OK ausser du hast deine Spiele immer direkt auf EPROM gebrannt, aber für den EPROM Schreiber brauchte man auch... ahh lassen wir das lieber.

    Also ich konnte die ganze Hardware dran packen, die ich selber gebastelt habe ohne dafür Treiber bauen zu müssen. Dann galt das vielleicht nur für die Floppy, kann das sein? Oder war das noch C64. Verdammt, man kommt im Alter ab und zu auch durcheinander. Ich habe für beide recht viel gebastelt und gelötet.


    Aber ich war der Meinung, wie hieß der Bus vom Amiga noch? Zero Bus oder so, der hat eigentlich ohne Maulen alles geschluckt, was als Signal rein kam. Und auch intern hat man recht viel Löten können, ohne das er murrte. Obwohl, die Speichererweiterung, die habe ich glaube ich beim C64 gelötet. Da musste man vom Originalram einen Pin hoch biegen, zusammenlöten, wenn ich mich nicht irre, und die anderen Chips huckepack löten oder so ähnlich. Auf jeden Falll eine ziehmlich abenteuerliche Sache, was ich mit heutigen Rechnern niemals machen würde. Mal abgesehen davon das ich so fein gar nicht löten könnte.


    Ja, ich gebe ja zu, das ich insgesamt 7 Systeme aus der Zeit hatte. TI/99 4A, gut, der war echt scheiße, ZX81, C64, Amiga 500 und Atari 2600, Atari ST und am Ende Atari Falcon 030.


    Es kann also sein das ich nach all den Jahren auch ein paar Systeme zusammen schmeiße. Möge man mir in meinem Alter verzeihen.


    Es war trotzdem eine sehr geile Zeit. PUNKT !!! :P:P:P

  • Ja wie gesagt - "Kernal" jetzt mit Windows XP zu vergleichen das wäre wie einen Stein mit einer Cruise Missile zu vergleichen - beides "Waffen ihrer Zeit", aber die Komplexität ist ungemein gestiegen. Wobei manche grundlegenden Dinge wie "Scankey", "open" oder "Save" sich eigentlich nie wirklich grundlegend geändert haben. Allerdings wurden ganze Welten geschaffen und dazugelegt.


    Man muß aber fairerweise sagen daß der Kickstart 1.3 im AMiga 500 schon ein echter Meilenstein war. In 256 KB war weit mehr als nu ein Bootloader - es war ein DOS mit CLI, eine Grafische Oberfläche (Fast wie ein primitives Windows), ein Multitasking Kernel (!!!) und treiber für Sound, Mouse, keyboard etc. Wer sich zu DOS Zeiten mal geärgert hat daß der Maustreiber etliche KB RAM verbrät versteht vielleicht warum ich von so einem 256 KB Betriebssystem begeistert bin.


    Und wer wissen will warum ich für gute Assembler programmierer Hochachtung habe aber die zeit sicherlich nicht vermisse - hier habe ich mal ein paar Ausschnitte aus dem Amiga Assembler Buch von Markt&Technik von damals:







  • Ja hatte ich. Allerdings war dessen Zeit ja recht schnell zu Ende. Für den ist ja auch kaum etwas rausgekommen. Ich weiß nicht wie das jetzt mit der Musikindustrie aussah, hatte der Falcon 030 eingentlich noch das Midiinterface wo die Musiker immer so scharf drauf waren, gerade im Keyboardbereich? Ich glaube schon. Aber auf jeden Fall kam Spieletechnisch sehr wenig. dabei rum. Allerdings waren die Spiele die ich hatte sehr cool, zumindest für damalige Verhältnisse.



    Dazu gehörte auf jeden Fall ein Pinball, aber der war damals ja ein Muss. Und woran ich mich noch erinnere, ich weiß aber nicht mehr wie das Spiel hieß. Auf jeden Fall musstest du da irgendwie einen Zug beschützen, ich glaube im Zweiten Weltkrieg oder so. Dampflok gepanzert. Und wenn du gegen Flugzeuge abwehren musstest hast du in einer Flak gesessen und die Flieger abgeschossen und bei einem gegnerischen Zug hattest du Draufsicht und musstest mit vor und zurück Geschosse aus der dicken Berta ins Ziel bringen. Irgendwie so ähnlich war das auf jeden Fall. War gar nicht schlecht.


    Also ich habe es sehr bedauert, das da so schnell Schluss war und nicht weiter verfolgt wurde.


    Ich glaube, beim Atari ging das nicht mehr, aber wenn ich vom C64 oder Amiga 500 noch original Platinenätzpläne kriegen würde und eine Bestückungsliste, ich glaube ich würde mir einen nachbauen,. Einfach so zum Spaß.


    Vorausgesetzt man kriegt auch noch alle Teile.

  • Ja der Falcon hatte die Midi Schnittstelle. Und auch hochauflösenden VGA 640x480 in 256 Farben - im Interlace auch 65K Farben. Und offiziell 16 MHz - für einen begesiternden Lötstation fan aber auch bis 50 MHz (!!!) - 4 MB RAM. DSP Prozessor...FESTPLATTE...Wo soll ich aufhören? Ja als Gaming maschine war er eigentlich Quatsch. Sehr hohes Potential, aber er war SCHWEINETEUER und es wurden nur wenige gebaut. Mehr begeistern konnte zu der Zeit wohl nur der Amiga 4000, aber für den musste man auch Geld wie Heu haben. Von sowas hab ich nur geträumt.



    Meinen Amiga 500 habe ich noch. Vor 3 Jahren als meine Älteste gerade mal 3 war haben wir damit mal ein wenig gespielt. Aber in zeiten wo jedes Handy Youtube und "zieh die Prinzessin an" Spiele bietet ist der Reiz natürlich begrenzt.

  • Aber an den 16 MHz sieht man ja schon mit wie wenig Leistung die Rechner damals auch wirklich hinkamen, um sogar Spiele darzustellen. Also nicht nur Textverarbeitung oder so, wo der Atari dem PC ja auch schon weit voraus war, denn immerhin hatte man auf dem Atari bereits eine Oberfläche wo man das Ergebnis schon auf dem Bildschirm sehen konnte. Unter DOS musste man noch kryptische Tags eingeben um eine Schrift fett oder kursiv darzustellen, und am Ende musste man ausdrucken um zu sehen was man da dann wirklich geschrieben hat.


    Die Spiele sahen zwar leicht grafisch unterentwickelt aus, aber sie haben damals halt mehr, und vor allem länger, Spaß gemacht als die meisten heutigen Spiele. Klar, es gibt welche die Spiele wie Battlefield oder so bis zum Abwinken spielen, das aber nur dank Multiplayer, und selbst dann weiß man halt nie wann die Server wirklich mal abgestellt werden. Aber Spiele wie Donkey Kong, Pacman und Asteroids, das hat eigentlich jeder bis zum Abwinken gespielt. Gut, es gab ja nicht so viel, wir waren halt noch nicht so verwöhnt zwischen 20.000+ Spielen auswählen zu können, aber es hat trotzdem auch Spaß gemacht.


    Wie oft habe ich bei Babarien den Kopfabschlagmove trainiert, oder wie lange ich versucht habe bei Karateka wirklich bis zum Ende durchzuspielen. Oder ganz simple Spiele wie Popey oder Bruce Lee, The Last Ninja usw.


    An diese Spiele habe ich noch wesentlich mehr Erinnerungen als an jedes andere Spiel, das ich so in der modernen Zeit gespielt habe. Und man verbindet damit halt auch Emotionen, was ich bei heutigen Spielen nicht mehr so behaupten kann. Die gibt es halt. Und irgendwie ist es sogar selbstverständlich geworden das es sie genau so gibt wie es sie gibt. Da wird ja auch nicht mehr auf den Spielspaß geschaut. Da wird ein Spiel schon zerrissen, wenn es zwei Pixel zu wenig Auflösung hat. Das ist schon fast so als wenn die meisten Spieler nichts an anderes zu tun haben, als Pause zu drücken und mit der Lupe am Bildschirm Pixel zu zählen.


    Oder die ganzen Zeitschriften von damals. Ich erinnere mich noch ganz gut, dass da auch Programmcodes für ganze Spiele abgedruckt waren. Da hat man teilweise stundenlang Zahlenketten abgetippt und man hatte ein cooles Spiel am Ende raus. Dann wurden halt noch so Assembler Tipps und Tricks mitgeliefert usw. wo man dann halt so langsam dazugelernt hat.


    Stell dir das heute mal vor. Eine Zeitschrift für PC wo Programmiertipps und Tricks mit abgedruckt werden. Erstmal müssten die sich dann ja für eine Programmiersprache entscheiden. Und dann stell dir mal die Tipps und Tricks für Unreal vor. Wie viele Zeitschriften willst denn da rausbringen bis alle Nodes mal beschrieben wurden?

  • Ja das war das gute damals - Grafik war nicht alles, Spiele haben auch Spaß gemacht wenn sie sehr simpel aussahen. Wir haben damals gerne "Mafia" am C-64 gespielt, da hat man fast ganz auf Grafik verzichtet und die Häuser waren nur aus Buchstaben und nicht-druckbaren Zeichen gemacht. Lustig war es trotzdem. Aber auch damals gabs schon grafische Klopper - auf dem C64 erinnere ich mich an "Defender of the Crown", das war damals was Grafik anging schon so das Maß der Dinge.


    Aber auch heute finde ich ist Grafik nicht alles. Ich habe Anfang des Jahres ein Spiel auf Steam gespielt "Change" - sozusagen eine Obdachlosen Simulation. Grafisch unterste Schublade, alles 2D Sidescroller, grob gepixelt, nicht mal sehr gut gemacht für 2D. Aber ich hab es echt bestimmt 2-3 Wochen jeden Tag gespielt.




    Naja aber klar, wenn man gute Grafik hinbekommt und es macht das Spiel stimmiger dann macht man das. Das war auch damals nicht anders - nur schwieriger bzw aufwändiger.


    ich spiel aber auch gerne "Kingdom Come Deliverance" - was meine RTX 2060 nicht zu unrecht auch mal aufheulen lässt. Die Kämpfe machen einfach viel Spass weil sie so herausfordernd sind - ich spiel das schon gefühlt ewig aber trotzdem werde ich immer noch jeden Tag abgemetzelt weil es halt doch auch herausfordernd ist - aber auch nicht so gemacht daß man keine Chance hat und frustriert ins Keyboard beisst.


    Popeye, Last Ninja - und mit meinem Kumpel war es auch IK+ (International Karate). Das waren einfach andere Zeiten, andere Controller (Hey der Joystick hatte EINEN Knopf. vergleich mal mit nem PS4 Controller!!!). Ich erinnere mich. Wizards of Wor. Wie mies sag das grafisch aus. und wir habens so oft gezockt.



    Aber ich bin auch froh daß wir heute schon (fast) so weit sind daß ich die Spiele so mache daß sie exakt so aussehen wie ich mir vorstelle. Und wenn jemand ne RTX Titan hat dann auch mit den FPS die ich mir vorstelle. XD Gut daß ich so langsam entwickel, bis mein game rauskommt kann man die Hardware endlich kaufen die man braucht.


    Aber ja ich hab letzte Woche für nen Freund nen recht simplen Flipper in UE4 gemacht - mit speziellen Controls damit er in VR seine Position verschieben kann. Es macht auch Spaß wenn man in recht kurzer Zeit was verwirklichen kann was genau so ist wie man es sich vorstellt. Das hätte ich früher wohl weder mit Assembler noch mit Pascal oder C hinbekommen. Und ich glaube die meisten sagen jetzt "ich auch nicht" wenn sie ehrlich sind. Mit UE4 bekommen wir aber nach etwas fluchen fast alles hin. Auch wenn wir wohl nie alle Nodes kennen werden. XD

  • Na mir fällt aber auch heute noch auf, dass die Spiele, die nicht die Grafikkracher sind, einfach von der Story her mehr Spaß machen. Ich denke da auch an Gothic, was ja nun auch schon eine Weile her ist, aber auch für damaliger Verhältnisse eher abgespeckte Grafik hatte. Aber die Story, und die Art wie sie erzählt wurde, das war einfach schon etwas Besonderes.

    Sobald die Spiele aber fortgesetzt werden und immer mehr Richtung grafischer Optimierung gehen, verlieren sie auch schnell den Focus der Story, siehe Gothic 3 oder 4?


    Change hatte ja durchaus mein Interesse geweckt. Aber 13 Euro und dann auch noch Early Access? Ich glaube da überschätzen sich die Entwickler dann doch ein wenig.

  • LOL, ich kriege bei nicht vielen Filmen und Videos eine Gänsehaut. Aber jetzt habe ich gerade ein Video auf YouTube gesehen, wo ein original 5 1/4 Zoll 1541 Floppylaufwerk am Mega 65 betrieben wurde. Mit original Spielen und allem.


    Brrr.... Gänsehaut. Ich hoffe das Teil kommt endlich mal wirklich auf den Markt.

  • Heute kam endlich der Paketbote und da musste ich ganz oben in meine Mancave um etwas zu spielen.


    Da ist mir dieser Thread wieder eingefallen.


    Hier ein Amiga 500 mit 1 MB RAM (512K Extension), Kickstart 1.3, A570 CD-Laufwerk (mit 2MB RAm Erweiterung). Mit 2 Netzteilen, Amiga Maus und über A520 an einem kleinem Schwarz/Weiss TV angeschlossen. Also insgesamt ein gepimptes CDTV.


  • Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich Ebay nicht mal nach alten Rechnern durchforste, C64, Amiga, Atari ST/Falcon etc.


    Aber ich glaube, ich warte erstmal noch etwas auf das Projekt Mega65. Ist zwar schon lange am Laufen, wird auch langsam mal Zeit wirklich releast zu werden usw. Aber ich denke damit hat man ein gutes Projekt, um mal wieder die alten Zeiten auszuleben, gepaart mit den modernen Möglichkeiten von Heute.