Guide - How To - Eigenes Spiel veröffentlichen

  • Moin zusammen,


    ich wollte mal fragen, ob es vielleicht möglich ist, hier im Forum eine Art Guide oder How To zum Thema "eigenes Spiel veröffentlichen" zu erstellen. Also von denen, die sich damit auskennen und es schon gemacht haben.
    Ich muss nämlich zugeben, dass ich mich damit recht schwer tue und eigentlich nicht so genau weiß, wo ich da überhaupt mit anfange...
    Also abgesehen vom Spiel erstellen natürlich :D
    Aber was kommt dann?
    Aktuell bin ich Freiberuflich gemeldet, verdiene aber noch zu wenig, dass es steuerlich relevant wäre. Wenn ich ein Spiel bei Steam aber nun veröffentlichen möchte, muss ich ja sicherlich auch ein Gewerbe anmelden. Alleine schon, weil ich das Spiel nicht unter meinem Namen veröffentlichen will, sprich Unternehmensgründung (was für eins?), Firmenname etc. wird auch fällig.
    Für den Firmennamen wäre dann wieder Markenrecht wichtig. Da ist der gang zum Anwalt sicherlich am besten. Dann kommt Steuerberatung hinzu etc.
    Anmeldung bei Steam für EA, Kontakt mit Epic (Darf ich mein Spiel veröffentlichen, Rechte etc.)
    Und was von dem ganzen am Besten in welcher Reihenfolge angehen?
    Vereinzelt findet sich dazu zwar auch was im Internet, aber gefühlt immer nur so bröckchenweise :/
    Was haltet ihr davon und wer könnte und möchte dazu etwas beitragen?


    Schöne Grüße


    AceD

  • Du kannst einfach zum Gewerbeamt deiner Stadt gehen (meist im Rathaus) und für ~25€ Dein Gewerbe anmelden. Dafür brauchst du nur deinen Perso, und Bankdaten. Dann bekommst du Post vom Finanzamt, und dann war es das erstmal. Solange du weniger als 15.000€ im Jahr verdienst, kannst du die Kleinunternehmenregelung, in Anspruch nehmen und musst du am Ende des Jahres nur eine EÜR (Einnahmen Überschuss Rechnung) machen, und das geht relativ schnell. Keine komplizierte Buchhaltung, und du brauchst auch keinen Steuerberater. Du solltest nur deine Ausgaben und Einnahmen immer schön notieren. Umsatzsteuer musst du rechtlich zahlen, wenn das Finanzamt es möchte, aber in der Regel ist dein Umsatz zu gering, sodass du deine EÜR abschickst, und die sich nichtmehr melden.


    Offiziell hat dein Unternehmen dann z.B. den Namen "Max Mustermann" oder "Max Mustermann Games", aber das verbietet dir natürlich nicht, deinen eigenen Markennamen wie z.B. "Crazy Alien Games" zu benutzen. Den musst du auch nicht umbedingt irgendwo eintragen, außer du hast Angst, dass er so genial ist, dass er geklaut wird ^^


    Epic erwartet auch, dass du dein Spiel da anmeldest, da gibt es so ein Formular, und dann musst du auch jährlich oder quartalsweise hinschicken, wieviel du verdienst, denn sie wollen ab 2000€ im Quartal oder so ihren % Anteil am Umsatz bekommen.
    Steam erstellst du dir halt dein Profil, die wollen 30% und tjoa... das wars auch schon^^


    Wenn du natürlich ein mega-krasses spiel machst, und über die 15.000€ Umsatz (nicht gewinn)/ Jahr kommst, dann kannst du die Kleinunternehmer-Regelung nichtmehr in Anspruch nehmen, und musst richtig viel Papierkram machen, genauso, wie wenn du andere Leute anstellen. Da würde ich dann auch einen Steuerberater hinzuziehen, und damit kenne ich mich auch nicht aus.

  • Um mal genauer zu werden - ab 3000 US Dollar pro QUARTAL will Epic 5% vom UMSATZ (Nicht Gewinn!) haben.



    Sprich - wenn du dein Game releast hast und im ersten Quartal zum preis von 29 Dollar pro Stück 100 Spiele auf Steam verkauft wurden (=2900 Dollar) dann ist UE4 immer noch geschenkt.


    Hast du dann aber mehr als 3000 USD Umsatz im Quartal gemacht dann kostet UE4 5% vom Umsatz. Da ist dann auch egal ob du 50% des Umsatzes oder wasauchimmer an Gebühren an Steam oder sonstwen bezahlst - es zählt der Umsatz. Sprich dein Umsatz ist 10.000 Dollar im Quartal, 50% Gebühren bei Abzock.com oder was auch immer hast du rechnerisch 5000 Dollar Gewinn. Du musst aber 5% von 10.000 USD an Epic Zahlen, also von deinen stolzen 5000 USD gehen 500 an Epic in diesem Beispiel. Die kannst du aber als Lizenzkosten vom gewinn abziehen so daß du dem Finanzamt nur noch 4500 Dollar Gewinn als Einnahmen vorrechnest - diese müssten dann versteuert werden.

  • Vielen Danke euch!

    Ja das mit dem Gewerbe wusste ich schon, nur war ich mir nicht sicher, mit welcher Art von Unternehmen ich am Besten starte. Aber Kleinunternehmer ist schon am sinnvollsten zu Beginn denke ich. Wenn der Umsatz dann enorm steigen sollte, naja dann ist es halt so, auch wenn mehr Arbeit auf mich zukommt :D


    Eigenen Firmennamen finde ich schon besser, da ich wie gesagt nicht unter meinem richtigen Namen die Spiele verkaufen möchte. Geht mir auch nicht um die Genialität des Namens, aber sollten sich die Spiele nun etabliert haben unter meiner Firmenmarke, wäre es schon ärgerlich, wenn sich dann plötzlich jemand anderes den Namen sichert und ich alles ändern müsste. ^^


    3000 USD pro Quartal geht aber noch, ist ja schon einiges bis man die zusammen hat, je nach Spiel natürlich. Wenn ich die habe, wäre ich schon echt froh :D


    Ok, also zusammengefasst kann man sagen:
    1. Gewerbe (Kleinunternehmer) anmelden
    2. Markenrecht anmelden (sofern man es denn möchte)
    3. Spiel bei Epic anmelden
    4. Spiel bei Steam vorstellen
    5. abwarten wie es läuft ^^

    • Offizieller Beitrag

    Das ist so nicht ganz richtig.


    Du hast zb 10000 Euro Umsatz gemacht dann sind theoretisch 500 Euro an Epic Du kannst diese 500 Euro nun aber nicht einfach von deinem Umsatz abziehen und hast dann Netto.


    Den den nun kommt das Finanzamt und sagt: Hey sie haben einen Umsatz von 10000€ wir möchten hierfür gerne so und soviel Steuern.


    Das heißt von deinen 10000 Euro gehen zuerst die Steuern weg und ganz am Schluss die 500 Euro für Epic. Das wäre dann dein Nettobetrag abzüglich aller Kosten.

  • Briefkastenfirma in den Niederlanden eröffnen. Möglichkeiten gibt es genug. So ein Finanzmodell lässt sich auch vom Finanzamt absegnen. Wen man da aber anruft und von Summen zwischen 10 oder 100 Tausend spricht, lachen die einen nur aus. Alleine die Gebühren dafür gehen schon ab 10.000 erst los. Ab einer Millionen kann man das in Erwägung ziehen. Also nur für Leute die eh genug Geld verdienen. Durch diesen Steuersatz von 3-4% (ohne Gewähr) nimmt Holland jährlich einige Milliarden zusätzlich ein. :)

  • Ich hab mir Ende letzten Jahres auch ein Kleingewerbe angemeldet, war davor kurz mal bei einem Steuerberater, welcher mir eine kostenlose Erstberatung anbot, erst meinte er noch, es lohnt sich erst ein Gewerbe anzumelden, wenn ich weiß, dass in absehbarer Zeit, Geld rein kommt, als ich dann jedoch erwähnte, dass ich ein paar Schulden hab und der Gerichtsvollzieher evtl. meinen PC pfänden könnte, meinte er, dass ich am Besten direkt zum Gewerbeamt gehn soll, da mit Gewerbe in dem man zwingend einen PC benötigt, was bei Spieleentwicklung ja der Fall ist, der PC nicht gepfändet werden kann.
    In Magdeburg musste ich jedoch noch zusätzlich beim Finanzamt vorbei und dort ein Formular ausfüllen, damit ich eine Steuernummer bekomme (keine Ahnung ob das nur dort so ist).


    Vor ein paar Monaten bin ich dann umgezogen und wollte mein Gewerbe auch einfach nur mit umziehen, was jedoch nicht ging, wegen anderes Bundesland, somit musste ich erstmal einen Brief ans Gewerbeamt in Magdeburg schicken, in dem steht, dass ich es abmelden möchte, 2 Wochen warten bis ich die Abmeldebestätigung bekam (und ca. 30€ bezahlen) und dann in meinem jetzigen Wohnort das Gewerbe wieder anmelden, was auch nochmal ca. 30€ kostete.
    Die Steuernummer ist immer noch die gleich wie in Magdeburg.


    Wenn ich 2 Jahre lang aber überhaupt nichts einnehme, könnte es jedoch sein, dass das Finanzamt sagt, da ich nichts einnehme, brauche ich auch kein Gewerbe und löst es für mich auf.



    Fazit:
    Dauert das Spiel bis zum Release noch eine Weile, dann besser noch warten
    Fürchtest du eine Pfändung, dann Gewerbe so früh wie möglich anmelden
    Willst du in absehbarer Zeit umziehen, besser noch warten




    Bei einem Kleingewerbe wird beim Gewerbeamt nur dein Name eingetragen, erst beim Finanzamt kannst du dir einen eigenen Unternehmensnamen geben.
    Du kannst deine Spiele bei Steam unter diesem Unternehmensnamen vertreiben, auf Rechnungen oder auf deiner Website muss jedoch auch dein Name als Inhaber eingetragen sein, das ganze sieht dann in etwa so aus:


    Rocker Games
    Inhaber: Jim Rocker
    Jim Rocker Weg 666
    66666 Jim Rocker Stadt



    Ich hab noch nie eine EÜR gemacht, hatte es Ende letzten Jahres vergessen und jetzt warte ich auf nen Brief vom Finanzamt, wobei ich gerade eben noch mit meinem Vermieter gesprochen hatte und er meinte, dass das Finanzamt sich erst nach 2-3 Jahren melden wird und man ungefähr genauso lang Zeit hat, seine EÜR ans Finanzamt zu schicken, könnte also bis 2020 warten und dann alles auf einmal dem Finanzamt melden, was dann aber auch bedeuten würde, dass ich alle Steuern (falls es nen Umsatz gibt) auf einen Schlag zahlen müsste und das könnte für ein kleines Unternehmen direkt zum bankrott führen...


    Was viele auch irgendwie falsch verstehen ist, dass die Umsatzsteuer nicht vom Umsatz weg geht, sondern dass man seinen Preis hat, sagen wir mal 20€ und dann auf diese 20€ noch die Umsatzsteuer draufschlägt, im Endeffekt verkauft man sein Spiel dann eben statt für 20€, für 24€ und die 4€ über den 20€ sind fürs Finanzamt.


    Ein Kleingewerbe ist für eine Firma die einen möglichst großen Gewinn einfahren will nicht das Beste, denn beim Kleingewerbe wird soweit ich das verstanden hab, immer alles sofort auch als Einkommen versteuert, während bei ner GmbH alles aufs Firmenkonto fließt und man sich davon ein regelmäßiges Gehalt auszahlt und von diesem dann die Einkommenssteuer zahlt, was bedeutet, dass man wenn man es richtig macht, trotzdem gut leben kann und nach einer Durststrecke von ein paar Jahren in der das nächste Spiel entwickelt wird, mehr Geld übrig ist, als wenn man sofort das Einkommen mit versteuern müssen hätte, da je höher das Einkommen, desto höher auch die Einkommenssteuer, bei 25.000€ sind es 15% und bei 100.000€ zahlst du 33%, je weniger Steuern du zahlst, desto länger reicht das Geld^^
    Der Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer ohne zusätzliche Steuern wie Solidaritätszuschlag (5,5%) oder Kirchensteuer (8-9%) beträgt zurzeit 45% in Deutschland, was auch Reichensteuer genannt wird, Reichensteuer ist also keine zusätzliche Steuer die nur Reiche bezahlen, sondern einfach der Spitzensteuersatz von 45%, welcher aber erst bei ca. 10 Mio im Jahr erreicht wird, 40% Einkommenssteuern zahlt man jedoch auch schon bei ca. 325.000€.


    So, das war glaube ich alles was ich zu diesem Thema beitragen kann, ich hoffe dass alles richtig ist^^

  • Was mir grad noch eingefallen ist, sobald man mit seinem Gewerbe Geld verdient, muss man sich auch privat krankenversichern.
    Und wenn man das Gewerbe nebenberuflich macht, sollte man die Genehmigung des hauptberuflichen Arbeitgebers einholen, weiß grad nur nicht mehr wieso...

  • @Killerzwerg
    Pfändung oder Umziehen steht nicht an. Spiel wird wohl in nem knappen Monat fürn EA fertig sein mit dem Hauptmodus, eventuell etwas eher. Aber wenn ich es dann anmelde, kommt auch nochmal nen Monat Wartezeit seitens Steam hinzu.


    Wäre natürlich super, wenn ich nen möglichst hohen Gewinn einfahren würde, aber das werde ich mit diesem Spiel sicherlich nicht erreichen. Daher sollte ich erstmal als Kleinunternehmen anfangen mMn. Ausser jemand kann mir gute Gründe sagen, es nicht so zu machen ^^


    Aktuell bekomme ich ALG2, bin aber Freiberuflich gemeldet (Steuernummer habe ich) und habe dadurch ein kleines, minimales Zusatzeinkommen, was eigentlich nicht relevant ist, weils echt nur kaum 100€ sind im Monat.


    Was mir grad noch eingefallen ist, sobald man mit seinem Gewerbe Geld verdient, muss man sich auch privat krankenversichern.
    Und wenn man das Gewerbe nebenberuflich macht, sollte man die Genehmigung des hauptberuflichen Arbeitgebers einholen, weiß grad nur nicht mehr wieso...

    Als Kleinunternehmer aber nicht. Da geht auch die gesetzliche Krankenversicherung. Und wenn ich nun ein Gewerbe anmelde, muss ja immer erstmal noch überhaupt Geld reinkommen. Bis dahin und auch je nach Menge, kriege ich sicherlich weiterhin ALG2. Bis dahin bleibe ich in der gesetzlichen KV, welche auch weiterhin noch vom JobCenter übernommen wird, denke ich mal.

  • Als Kleinunternehmer aber nicht. Da geht auch die gesetzliche Krankenversicherung. Und wenn ich nun ein Gewerbe anmelde, muss ja immer erstmal noch überhaupt Geld reinkommen. Bis dahin und auch je nach Menge, kriege ich sicherlich weiterhin ALG2. Bis dahin bleibe ich in der gesetzlichen KV, welche auch weiterhin noch vom JobCenter übernommen wird, denke ich mal.

    Einfach mal beim JC anrufen, die werden das sicher wissen, aber ich denke auch, dass du in der gesetzlichen bleiben kannst, solang der Hauptteil des Geldes vom JC kommt, darfst nur nicht vergessen denen zu melden, dass du mehr Geld bekommst, sonst bekommst evtl. für 3 Monate überhaupt kein Geld mehr, weil du deinen Pflichten nicht nachgekommen bist^^

    • Offizieller Beitrag

    Heut zu tage muss man sich nicht mehr Privatversichern, das war früher so.


    Heute kann man sich freiwillig bei der gesetzlichen Krankenkasse versichern. Wenn man sich dazu entscheidet sich privat zu versichern kann man auch jederzeit zurück in die gesetzliche Krankenversicherung auch dass war früher anderst.

  • Das ist so nicht ganz richtig.
    Du hast zb 10000 Euro Umsatz gemacht dann sind theoretisch 500 Euro an Epic Du kannst diese 500 Euro nun aber nicht einfach von deinem Umsatz abziehen und hast dann Netto.


    Den den nun kommt das Finanzamt und sagt: Hey sie haben einen Umsatz von 10000€ wir möchten hierfür gerne so und soviel Steuern.


    Das heißt von deinen 10000 Euro gehen zuerst die Steuern weg und ganz am Schluss die 500 Euro für Epic. Das wäre dann dein Nettobetrag abzüglich aller Kosten.

    Da hast du nen schlechten Steuerberater - als Kleinunternehmer mit 10K Umsatz kannst du definitiv nach Einnahmenüberschußrechnung versteuern und dann rechnest du die Lizenzkosten natürlich gegen deinen Umsatz - übrig bleibt nur der Gewinn - auf diesen zahlst du Steuern.

  • Einfach mal beim JC anrufen, die werden das sicher wissen, aber ich denke auch, dass du in der gesetzlichen bleiben kannst, solang der Hauptteil des Geldes vom JC kommt, darfst nur nicht vergessen denen zu melden, dass du mehr Geld bekommst, sonst bekommst evtl. für 3 Monate überhaupt kein Geld mehr, weil du deinen Pflichten nicht nachgekommen bist^^

    Ja, das ist kein Problem. Da ich bei den Weiterbewilligungsanträgen fürs ALG 2 alle 6 Monate eine EKS, also eine Erklärung zum Einkommen aus der selbstständigen Tätigkeit mit einreichen muss. Dort wird alles dazu angegeben, zunächst vorläufig und nach den 6 Monaten abschließend. Das ist schon geregelt ^^

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du nen schlechten Steuerberater - als Kleinunternehmer mit 10K Umsatz kannst du definitiv nach Einnahmenüberschußrechnung versteuern und dann rechnest du die Lizenzkosten natürlich gegen deinen Umsatz - übrig bleibt nur der Gewinn - auf diesen zahlst du Steuern.

    Das kommt darauf an: Programme bis zu 410 Euro können sofort im Jahr der Anschaffung als Betreibsausgaben abgesetzt werden. Sind die Kosten aber höher als 410 Euro müssen die Kosten hierfür über mehre Jahre abgeschrieben werden. hierbei ist es egal ob der Steuerberater gut oder schlecht ist daran müssen sich alle halten.


    Das Problem hierbei ist das die 5% vom Umsatz gerechnet werden aber auch das Finanzamt ihre Steuern vom Umsatz rechnet (Der selbe Betrag) Um auch etwas von der Steuer abzusetzen, braucht man auch erstmal soviel Umsatz das man überhaupt Steuern bezahlen muss. Wer glaubt man meldet ein Gewerbe an, kauft sich dann Hardware für 10000 Euro und setzt alles von der Steuer ab, der irrt sich gewaltig. Der wer Steuern zahlt, kann auch an Steuern sparen.

  • Bei EInnahmenüberschußrechnung rechnest du einfach nur Einnahmen gegen Ausgaben. Klar kannst du nicht deine private Spielesammlung oder den neuen Flachbildfernseher im Wohnzimmer dagegenrechnen - hier spricht man von Betriebsausgaben. In diesem Fall sind die Koste für UE4 ja eindeutig Betriebsausgaben - du bezahlst das Geld ja weil du es für den Betrieb brauchst - kein UE4 kein Spiel...


    Nach EÜR versteuerst du eben nicht den Umsatz (Würde hier ja auch keinen Sinn machen!!!) sondern den Gewinn der sich aus Einnahmen minus Ausgaben rechnet - sehr simpel.


    Wenn du pro Jahr 50.000 Euro Gewinn oder 500.000 Euro Umsatz übersteigst dann greift natürlich die volle Buchhaltungspflicht. Liegen die Einnahmen unter 17.500 Euro dann reicht sogar eine formlose Ermittlung des Gewinns (!!!) . Ausnahmen sind Rechtsformen (GmbH, OHG, etc) - dann bist du immer zur vollen Buchhaltungspflicht verpfichtet...

  • In diesem Fall sind die Koste für UE4 ja eindeutig Betriebsausgaben - du bezahlst das Geld ja weil du es für den Betrieb brauchst - kein UE4 kein Spiel...

    Was das angeht hab ich leider überhaupt keine Ahnung, aber wenn es wirklich so sein sollte, könnte man ja auch die 30% von Steam als Betriebsausgaben sehen, denn ohne Steam wird das Spiel nicht verkauft^^
    Oder werden die 30% von Steam einfach direkt aus der ganzen Rechnung raus gehalten? Die 30% landen ja nicht erst auf meinem Konto um dann wieder zurück gezahlt zu werden...

    • Offizieller Beitrag

    Zuerst einmal brauchst du erstmal Einkünfte um überhaupt irgend was absetzen zu können. Man kann kein Gewerbeanmelden und nur Ausgaben haben und jedes Jahr Geld vom Finanzamt bekommen. So funktioniert das leider nicht.


    Ich hatte ja weiter oben schon mal geschreiben wie das läuft aber ich geb dir nochmal ein Beispiel:


    Du verkauft dein Spiel bei Steam für 50 Euro an Steam gehen theoretisch 15 Euro
    An EPIC gehen nun von 50 Euro 2,50 wieder theoretisch


    Nun kommt das Finanzamt das möchte zb 20% von 50Euro das sind 10 Euo


    Gerechnet wird das nun also so:


    50 Euro umsatz
    -10 Euro ans Finanzamt = 40 Euro
    - 15 Euro an Steam = 25
    - 2,5 = 22,50


    Über die hälfte geht da auf jeden Fall weg.


    Ich bezweifel das du einer dieser Posten abschreiben lassen kannst. Das Finanzamt zahlt nicht deine Steam gebühren. Wenn, dann kannst du dir nur die mwst zurück holen, da es sich aber um eine Firma im Aushandelt handelt wirst du dir da auch keine Mwst zurückholen können da du die VAT ja an ein ausländisches Finanzsystem gezahlt hast.

  • Entschuldige, aber das ist absoluter Unsinn. Lies dir mal Gesetzestexte zu Einnahmenüberschußrechnung durch oder wikipedia oder sonst was.


    Als Kleinunternehmer kannst du es dir aussuchen (ehrlich!) ob du Umsatzsteuer zahlst oder nicht, kein Scherz. Zahlst du keine so bist du aber vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen und kannst logischerweise bei Rechnungen auch keine Umsatzsteuer ausweisen (Als Spieleentwickler ist dir das aber egal).


    Das ganze ist echt nicht schlecht wenn du mit einem Spiel ein paar Euro nebenher einnimmst, dann kann man schön die Frau als Kleinunternehmer eintragen lassen. Bis 17.500 Euro im Jahr klappt das einwandfrei - wenn es mehr wird muß man im Folgejahr leider den Kleinunternehmer entbehren und dann wird es auch buchhalterisch leider komplizierter. Aber für so peanuts würde ich das IMMER empfehlen, macht euch mal schlau...

    • Offizieller Beitrag

    Als Kleinunternehmer kannst du es dir aussuchen (ehrlich!) ob du Umsatzsteuer zahlst oder nicht, kein Scherz. Zahlst du keine so bist du aber vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen und kannst logischerweise bei Rechnungen auch keine Umsatzsteuer ausweisen (Als Spieleentwickler ist dir das aber egal).

    Ich hab früher wo ich selbstständig war ca 6000 Euro Umsatz im Monat gehabt netto waren das ungefähr 1800 Euro. Mit 17500 Euro im Jahr kann man 0 leben.
    Reden wir hier also von Flomarkt gewinnen oder von einer richtigen Firma die gewinn orientiert arbeitet ?


    Zu Kleinunternehmen Regelung möchte ich auch ein paar dinge sagen:


    DIe Nachteile sind das du keine Mwst auf deinen Rechnungen ausweisen darfst. Das heißt das du auch B2B Firmen keine Mwst ausweisen darfst und sie deswegen auch keine mwst vom Finantamt holen können.
    Die klein Unternehmerregelung ist nur etwas für Leute die direkt mit dem Endkunden zu tun haben, da man hier deutlich günstiger sein kann als die Konkurenz.


    Auch wird das Abschreiben als Klein Unternehmen komplett anderst geregelt. Wenn die Klein Unternehmer Regelung so toll ist, warum machen das dann nicht alle ?
    Wie gesagt rum seinen Ramsch auf dem Flohmarkt zu verkaufen oder für einen Internet Shop wo man direkt mit Endkunden zu tun hat ist die Kleinunternehmer Regelung perfekt. Aber nicht für Unternehmen die mehr als lächerliche 17500 Euro umsatz im Jahr verdienen möchten.
    Wenn wenn Netto = Brutto sind und du 0 Unkosten hast, dann wären 17500 gerade mal 1458 Euro im Monat. Davon kann kein Mensch leben, nicht wenn man im B2B Geschäft tätig ist.